Freiwilliges Engagement in Mehrgenerationenhäusern nimmt wieder zu

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Seit vergangenem Jahr engagieren sich wieder mehr Ehrenamtliche in den Mehrgenerationenhäusern (MGH). Das ergab eine Befragung, die InterVal kürzlich unter mehr als 3.000 freiwillig Engagierten durchgeführt hat. Auch erste Daten einer Erhebung unter den Koordinatorinnen und Koordinatoren der MGH deuten auf eine positive Entwicklung hin. 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie hatten sich in den letzten Jahren auch in den Mehrgenerationenhäusern (MGH) deutlich gezeigt. Persönliche Kontakte waren stark eingeschränkt, die Zahl der freiwillig Engagierten ging zurück. In den Jahren 2020 und 2021 haben die Häuser insgesamt mit rund 10.000 Ehrenamtlichen etwa ein Viertel der Engagierten verloren. 

Doch dieser Trend scheint nun gebrochen. So geben 40 Prozent der befragten MGH an, seit Anfang 2022 mehr neue freiwillig Engagierte hinzugewonnen als verloren zu haben. Bei 29 Prozent der Häuser ist die Bilanz ausgeglichen. Insgesamt ergibt sich daraus nach zwei Jahren des Rückgangs wieder ein leichter Anstieg.     

Doch nicht nur das: Die Ehrenamtlichen investierten auch mehr Zeit. Mit 5,8 Stunden pro Woche im Jahr 2022 ist der zeitliche Umfang des Einsatzes sogar größer als vor der Pandemie (4,8 Stunden). Von den Befragten gaben fast 80 Prozent an, ihr Engagement auf diesem hohen Niveau halten zu wollen. 15 Prozent möchten sogar noch mehr Zeit intensivieren. Diese Aussage treffen insbesondere jüngere sowie zugewanderte und in Deutschland Zuflucht suchende Menschen. Von ihnen will rund ein Drittel zukünftig mehr Zeit für ihr Engagement aufbringen. Von den älteren Freiwilligen (59 bis 85 Jahre) plant dies nur etwa jeder Zehnte (9,5 Prozent), bei den in Deutschland Geborenen sind es 13,5 Prozent.

Deutlich erkennbar ist, dass die Motivation auch von den Rahmenbedingungen in den Häusern und der Unterstützung, die freiwillig Engagierte erfahren, abhängt. Wer sich sehr gut unterstützt fühlt und die Bedingungen als sehr gut bewertet, setzt sich durchschnittlich 6,3 Stunden pro Woche ein. Ehrenamtliche, die ihre Situation weniger gut bewerten, engagieren sich im Durchschnitt nur 5,3 Stunden pro Woche. Während 17 Prozent aus der ersten Gruppe ihr Engagement ausweiten wollen, sind es aus der zweiten nur 9,8 Prozent. 

Bei der Wahrnehmung ihrer Tätigkeit ist der Unterschied besonders auffallend: Ein Großteil der Freiwilligen, die sich gut unterstützt fühlen (67,4 Prozent), geht davon aus, dass ihr Engagement die Gemeinschaft und das Zusammenleben der Menschen vor Ort sehr fördert. Diese Einschätzung teilt nur ein Drittel derjenigen, die Rahmenbedingungen und Unterstützung weniger gut bewerten. Dennoch bestätigt die Befragung, dass die Bedingungen in der Breite der Mehrgenerationenhäuser stimmen und die Mehrzahl der freiwillig Engagierten sich gut oder sehr gut unterstützt fühlt. Dies liefert eine Erklärung, warum das freiwillige Engagement in Mehrgenerationenhäusern wieder zunimmt.

Mehr Informationen zum Bundesprogramm finden sich in unserer Projektbeschreibung sowie unter www.mehrgenerationenhaeuser.de.