Gesetzesevaluationen
Mit der Einführung neuer und der Modernisierung bestehender gesetzlicher Regelungen verfolgt der Gesetzgeber meist sehr konkrete und auf unterschiedlichen Ebenen angesiedelte Ziele.
Wir untersuchen die rechtstatsächlichen Auswirkungen von Gesetzen auf die jeweiligen Zielgruppen und gehen der Frage nach, in welchem Maße die Ziele der Gesetzgebung in der Praxis erreicht wurden. Dabei kombinieren wir sozialwissenschaftliche Evaluationsmethoden mit der jeweils notwendigen juristischen Expertise unserer Partner. So erfüllen wir gesetzlich verankerte Evaluationsaufträge und liefern dem Gesetzgeber empirisch fundierte Entscheidungsgrundlagen für die Weiterentwicklung der bestehenden Rechtslage.
Aktuelle Projekte
Durchführung einer Studie über die Auswirkungen und ggf. notwendigen Anpassungen des Gesetzes zur Verbesserung der Hilfen für Familien bei Adoption (Adoptionshilfe-Gesetz)
Evaluation des Gesetzes zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft (GSA Fleisch)
Neuigkeiten zum Thema
Aktueller Forschungsbericht beschreibt Gründe für den Rückgang von Zivilklagen
Lange Verfahrensdauern, wirtschaftliches Risiko und schwer einschätzbare Erfolgsaussichten scheinen potenzielle Kläger zunehmend davon abzuhalten, einen Zivilprozess anzustreben. Stattdessen suchen sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen immer häufiger Einigungen außerhalb von Amts- und Landesgerichten. Dies ergab eine Untersuchung, deren Ergebnisbericht die InterVal GmbH nach 30-monatiger Forschungsarbeit jetzt dem Bundesministerium der Justiz übergeben hat. Zusammen mit Rechtsexpertinnen und -experten ermittelte InterVal im Auftrag des Ministeriums Ursachen für den seit Jahrzehnten beobachtbaren Rückgang erstinstanzlicher Klagen bei Zivilgerichten.
InterVal evaluiert das Adoptionshilfe-Gesetz
Zum 1. April 2021 ist das Adoptionshilfe-Gesetz in Kraft getreten. Mit dem Gesetz wurden Vorschriften zur Adoptionsvermittlung und -begleitung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse der internationalen Adoptions- und Familienforschung reformiert. Ziel war es, diese Vorschriften an internationale Schutzstandards bei Auslandsadoptionen sowie an die gelebte Adoptionsvermittlungspraxis und die Bedürfnisse der Familien anzupassen.
Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes: Positive Veränderungen der Vertragslaufzeiten erkennbar
Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) ist das zentrale rechtliche Instrument für die befristete Beschäftigung im deutschen Wissenschaftssystem. Die gesetzlichen Bestimmungen wurden im Jahr 2016 novelliert. Ein wichtiges Ziel war es, unsachgemäße Kurzbefristungen zu vermeiden und dadurch die Verlässlichkeit der befristeten Beschäftigung zu erhöhen. InterVal und das HIS-Institut für Hochschulentwicklung haben die Auswirkungen des geänderten WissZeitVG untersucht. Die Evaluation hat eine positive, jedoch noch keine nachhaltige Veränderung der Vertragslaufzeiten festgestellt.
InterVal untersucht Arbeitnehmerrechte in der Fleischwirtschaft
Seit Januar evaluieren wir im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums das Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft (GSA Fleisch). Die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen und Verarbeitungsbetrieben stehen seit Jahren im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit.