Abschlussbericht zur begleitenden Evaluation der
Initiative MY·TQ veröffentlicht

  Zurück

Teilqualifikationen (TQs) sind modulare berufliche Qualifizierungen, die sich aus Ausbildungsberufen ableiten. Sie gliedern die curricularen Inhalte in didaktisch abgegrenzte Module und richten sich primär an beruflich Geringqualifizierte. Durch das Absolvieren aller Module ermöglichen sie schrittweise einen vollwertigen Berufsabschluss. Aber auch einzelne Module sollen zur Aufnahme einer regulären Beschäftigung befähigen.

Ende 2021 haben sich unter der Marke MY·TQ Bildungsträger aus ganz Deutschland – unterstützt durch die Bertelsmann Stiftung – zusammengeschlossen, um standardisierte Teilqualifikationen gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen. Inzwischen beteiligten sich bundesweit rund 30 Bildungsträger an der Initiative, wobei TQs für 20 Ausbildungsberufe konzipiert und erprobt wurden. Mehr als 2.500 Teilnehmende haben an Teilqualifizierungen der MY·TQ Initiative teilgenommen.

InterVal hat die Arbeit der Initiative im Auftrag der Bertelsmann Stiftung von November 2021 bis Januar 2025 begleitend evaluiert. Ein analytischer Schwerpunkt lag dabei auf der Zusammenarbeit der Träger und den damit einhergehenden Synergieeffekten, Herausforderungen und Erfolgsansätzen. Ein weiterer lag auf den Erfahrungen und dem arbeitsmarktbezogenen Mehrwert für die Teilnehmenden. Methodische Grundlage der Evaluation war ein Mixed-Methods-Design aus Monitoringdaten, einer standardisierten Online-Befragung sowie leitfadengestützten Interviews mit Teilnehmenden und Bildungsträgern. Das Monitoring erfasst u. a. 850 dokumentierte Teilnahmen. Die Online-Befragung mit 216 dokumentierten Fällen lief von Februar 2023 bis November 2024. Ergänzend wurden 15 telefonische, teilstandardisierte Interviews mit Teilnehmenden und neun Interviews mit Trägerverantwortlichen geführt.

Die Ergebnisse der Evaluation zeigen auf, dass die Erfahrungen der Teilnehmenden mit der Qualifizierung überaus positiv sind und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sich dadurch erheblich verbessern: Über die Hälfte wechselt nach der Qualifizierung in eine reguläre Beschäftigung, häufig direkt nach dem ersten Modul. Eine große Hürde bleibt aber die Bekanntheit, bei Jobcenter und Agenturen sowie bei Unternehmen. Nicht überall sind Teilqualifikationen schon „gesetzt“ und Bildungsträger ringen oft um Teilnehmende. Dort, wo aktiv aufgeklärt, gemeinsam geplant und auch trägerübergreifend kooperiert wird, steigen jedoch Einsatz und Wirksamkeit der Maßnahme.


Unsere Projektbeschreibung finden Sie hier.