Studie zur Verankerung von Kinderrechten und Demokratiebildung im Primarbereich zeigt heterogenes Bild

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Inwieweit sind in der Primarstufe (erstes bis viertes bzw. sechstes Schuljahr) Kinderrechte und Demokratiebildung in den gesetzlichen Bestimmungen und den Vorgaben der Bildungs- und Rahmenlehrpläne der Bundesländer verankert? Dieser Frage ging InterVal in einer Studie nach, die das Forschungsunternehmen 2020 und 2021 im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes (DKHW) durchgeführt hat. Ein besonderer Fokus lag dabei auf unterrichtsergänzenden Bildungs- und Betreuungsangeboten in Ganztagsgrundschulen (Horte). Die Ergebnisse der Studie wurden nun veröffentlicht.

Mit der Untersuchung wurde InterVal im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Demokratiebildung im Kindesalter“ beauftragt, dessen Träger das Deutsche Kinderhilfswerk und das Institut für den Situationsansatz sind. Das Netzwerk wird vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.

Die InterVal-Studie gliederte sich in zwei Untersuchungszeiträume: von September bis Dezember 2020 (Analyse I) und von September bis Dezember 2021 (Analyse II). Als zentrale Quellen ausgewertet wurden dabei Schulgesetze, Ausführungsgesetze, fachübergreifende Rahmenlehrpläne für Grundschulen, Bildungspläne sowie ergänzende Empfehlungen der Länder. Mit Hilfe eines umfassenden Recherche- und Analyserasters untersuchte das Team von InterVal in den Dokumenten explizite Verweise auf die UN-Kinderrechte und implizite Aussagen zu ausgewählten Artikeln der UN-Kinderrechtskonvention (Artikel 2 Achtung der Kindesrechte; Diskriminierungsverbot, Artikel 12, Absatz 1 Berücksichtigung des Kindeswillens, Artikel 29, Absatz 1 und 2 Bildungsziele; Bildungseinrichtungen). Zudem werteten sie Hinweise auf verschiedene Aspekte von Demokratiebildung aus (z. B. interkulturelle Kompetenzen und das Inklusionsverständnis).

Die nun veröffentlichten Ergebnisse der Studie zeigen: Ein ganzheitliches Bild von kinderrechtebasierter Demokratiebildung in der Grundschule lässt sich nicht erkennen.  Im Gegenteil: Die Ausführungen in den untersuchten Vorgaben und Dokumenten weisen eine große Heterogenität mit Blick auf Struktur, Umfang und auch Praxisnähe auf.Ausführliche Ergebnisse der Studie sowie Beispiele guter Praxis – jeweils differenziert nach Schulgesetzten, Rahmenlehrplänen, Ausführungsgesetzen, Bildungsplänen sowie ergänzenden Empfehlungen im Rahmen der Bildungspläne – finden sich in der dazu veröffentlichten Publikation.

Weitere Informationen dazu finden Sie in unserer Projektbeschreibung