Wissenschaftliche Begleitung für laufende Modellprojekte zur Unterstützung des Umstiegs aus der Prostitution

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Hintergrund der wissenschaftlichen Begleitung

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert seit August 2021 für eine Dauer von drei Jahren bundesweit fünf Modellprojekte, welche Beratung für Prostituierte anbieten und Perspektiven für den Umstieg aus der Prostitution eröffnen. Mit den Modellprojekten sollen Hürden abgebaut werden, die Menschen in der Prostitution möglicherweise einen Wechsel in andere Erwerbstätigkeiten erschweren. Die Forschung zeigt, dass es den Betroffenen ohne entsprechende Unterstützungsangebote häufig nicht gelingt, die Prostitution hinter sich zu lassen und eine neue Beschäftigung aufzunehmen. Zudem haben die Kontaktbeschränkungsmaßnahmen infolge der Corona-Pandemie die Situation für Menschen in der Prostitution erschwert und vorhandene Bedarfe offengelegt.

Die Modellprojekte werden von verschiedenen Trägern an unterschiedlichen Standorten umgesetzt. Sie haben neben den übergreifenden Zielen auch projektspezifische Schwerpunkte wie bspw. digitale Beratungs- und Qualifizierungsangebote.

Über die wissenschaftliche Begleitung

InterVal wurde vom BMFSFJ mit der wissenschaftlichen Begleitung der fünf Modellprojekte beauftragt. Über einen Zeitraum von rund zwei Jahren begleiten wir die Projekte und unterstützen den Erfahrungsaustausch und die gegenseitigen Lernprozesse. Durch laufende Erhebungen und Austauschformate werden Erkenntnisse zur Projektumsetzung generiert, um eine Nachsteuerung während der Projektzeit zu ermöglichen. Der Austausch findet sowohl projektintern als auch projektübergreifend statt. Zum Abschluss der Begleitforschung wird zudem eine summative Bewertung der Modellprojekte auf Grundlage der selbstgesteckten Projektziele erfolgen.

Bei der Begleitforschung werden sowohl qualitative als auch quantitative Erhebungsmethoden eingesetzt. Es werden u.a. Fokusgruppen- und Leitfadeninterviews mit Projektleitenden und -umsetzenden durchgeführt. Darüber hinaus wird eine größere Anzahl Prostituierter mithilfe einer Onlinebefragung zu Unterstützungsbedarfen und -angeboten befragt.  

Zum Ende der Begleitforschung ist eine Fachtagung mit allen Modellprojekten sowie Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Verbänden geplant. In diesem Rahmen sollen die Implikationen für künftige Unterstützungsangebote diskutiert werden.