Studie zur Untersuchung der Bedarfe von Müttern/Vätern und pflegenden Frauen und Männern (mit und ohne Kinder im Haushalt) in Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen in Einrichtungen des Müttergenesungswerkes

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Hintergrund der Evaluation

Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter, Väter und pflegende Angehörige in Einrichtungen des Deutschen Müttergenesungswerkes leisten einen wesentlichen Beitrag zur Förderung, Stabilisierung und Wiederherstellung der Gesundheit. Als Aufgabe der Familienpolitik und zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert das BMFSFJ Bau- und Umbaumaßnahmen sowie familienbezogene Projekte in Einrichtungen des Müttergenesungswerks.

Aufgabe der Studie war es, den Vorsorge- oder Reha-Bedarf für verschiedene Zielgruppen zu ermitteln. Darüber hinaus sollte im Zusammenhang mit den Veränderungen dieser Zielgruppen die Wirksamkeit der Maßnahmen erforscht werden sowie die daraus resultierende Entwicklung der vom MGW anerkannten Kliniken.

Über die Evaluation

Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein Mix verschiedener Erhebungen und Analysen gewählt, der qualitative und quantitative Methoden kombiniert: eine repräsentative Befragung von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen (n=1.330) und eine der Beratungsstellen (n=346) jeweils vor Beginn der Covid-19-Pandemie, sowie Befragungen der Einrichtungen (n=48), von Ärztinnen und Ärzten (n=139) und von ehemaligen Patientinnen und Patienten (n=671) jeweils während der Pandemie.

Ergebnisse

Zur Abschätzung des Vorsorge- oder Reha-Bedarfs unter Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen wurden zunächst Selbstangaben zu Gesundheitsstörungen, Erkrankungen, (eltern- bzw. familienspezifischen) Belastungen und Beschwerden erfragt, zu einem Gesamtindex des Vorsorge- und Reha-Bedarfs aggregiert und mit einem Referenzwert verglichen, der aus Angaben ehemaliger Patientinnen und Patienten zur Situation vor ihrer Maßnahme berechnet wurde. Bei 23,9 Prozent der befragten Frauen und 13,8 Prozent der Männer kann anhand dieser Abschätzung von einem Vorsorge- oder Reha-Bedarf ausgegangen werden.

Unter Personen, die darüber hinaus Angehörige pflegen, kann bei gut einem Drittel ein Vorsorge- oder Reha-Bedarf erwartet werden. Unter Eltern von Kindern mit einer Behinderung gilt dies für drei Viertel der Befragten und für 18,9 Prozent innerhalb der Gruppe aller Mütter, Väter und pflegenden Angehörigen.

Die Maßnahmen zeigen kurzfristig deutliche Wirkungen. Der subjektive Gesundheitszustand und die gefühlte Belastung verändern sich im Vergleich zwischen der Situation vor der Maßnahme und unmittelbar danach signifikant. Ein Teil dieser Entwicklung ist jedoch nicht nachhaltig, wenn der Wiedereintritt in den Alltag erfolgt. Vor dem Hintergrund wurde insbesondere für die Nachsorge eine Intensivierung bzw. Optimierung empfohlen.

Publikationen

  • Braun, B. / Sommer, J. / Meyer, St. (2022). „Mutter-Vater-Kind-Kuren der GKV“, in: Gesundheits- und Sozialpolitik (G&S) 1/2022, S. 12-19.

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  • Sommer, J. / Braun, B. / Meyer, St. (2021). Studie zur Untersuchung der Bedarfe von Müttern/Vätern und pflegenden Frauen und Männern (mit und ohne Kinder im Haushalt) in Vorsorge- und Reha-Maßnahmen in Einrichtungen des Müttergenesungswerkes. Endbericht. Berlin/Bremen.

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