Evaluation des Projektes „Faire Mobilität“

  Zurück

Hintergrund der Evaluation

Seit der EU-Osterweiterung in den Jahren 2004 bis 2007 haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der neuen Mitgliedsstaaten die Möglichkeiten der EU-weiten Arbeitnehmerfreizügigkeit genutzt und Arbeitsverhältnisse in Deutschland aufgenommen. Dies betrifft in besonderem Maße Bürgerinnen und Bürger der Staaten Polen, Rumänien und Bulgarien. Die Arbeitsumstände sind dabei oftmals prekär. Das vom BMAS geförderte Bundesprojekt „Faire Mobilität“ verfolgt das Ziel, durch Beratung die Rechtssicherheit zu erhöhen und damit im Idealfall auch die Arbeitsbedingungen insbesondere für mittel- und osteuropäische Arbeitnehmende auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verbessern.

Über die Evaluation

Im Rahmen der Evaluation wurden Zielgruppen und Projektbeteiligte befragt, Wirkungen des Projektes analysiert und die Wirtschaftlichkeit bewertet. Die Aufgabe von InterVal konzentrierte sich dabei auf die Wirkungsanalyse. Hierfür wurden Beratene mit zeitlichem Abstand zu Effekten der Beratung befragt und Vergleichsgruppen gegenübergestellt, die trotz ähnlicher Problemlagen keinen Kontakt zu „Faire Mobilität“ hatten.

Ergebnisse

Die Wirkungsanalyse weist auf den großen Nutzen von „Faire Mobilität“ hin. Durch die Stärkung von Handlungs- und Rechtswissen wird ein Ansatz des Empowerments verfolgt, welcher viele der Beratenen langfristig stärkt. Rund die Hälfte der Probleme, wegen derer „Faire Mobilität“ aufgesucht wird, konnten gelöst werden. Dass die Lösung der Probleme zum Teil kausal auf die Beratung durch „Faire Mobilität“ zurückgeführt werden kann, ergibt sich aus dem Vergleich der Beratenen mit den Nicht-Beratenen. Die Probleme der befragten Beratenen wurden statistisch signifikant häufiger gelöst als die der befragten Nicht-Beratenen.

Publikation

  • Jetter, B. / Maaßen, J. / Stephan, N. / Sommer, J. / Karato, Y. (2020). Abschlussbericht Evaluation „Faire Mobilität“. BMAS Forschungsbericht 547.

    Volltext