Evaluation der Erfolgsaussichten für die Einführung der Lehramtsstudiengänge Primarstufe plus, Oberschullehramt oder Sonderpädagogik in Chemnitz

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Hintergrund der Studie

Wie in ganz Deutschland sehen sich Schulen und Bildungspolitik auch in Sachsen seit mehreren Jahren mit der Herausforderung eines erheblichen Lehrkräftemangels konfrontiert. Um diesem zu begegnen, könnte das Studienangebot für das Lehramt an der Technischen Universität Chemnitz (TU Chemnitz) zum einen durch weitere schulartbezogene Lehramtsstudiengänge (Oberschule und Sonderpädagogik) erweitert werden. Zum anderen wird diskutiert, mit der Einführung eines Studiengangs Primarstufe Plus das Lehrangebot hin zu einer schulstufenbezogenen Ausbildung weiterzuentwickeln. Erwogen wurde von verschiedenen Akteuren, am Hochschulstandort Chemnitz den Studiengang Primarstufe Plus einzurichten. Für die Umsetzung dieser Vorhaben wurde von der TU Chemnitz ein Evaluationsauftrag ausgeschrieben. Ziele dieser Evaluation waren, 1) empirisch fundierte Erkenntnisse zu den Erfolgsaussichten einer Einführung der Studiengänge Primarstufe Plus, Oberschullehramt und Lehramt Sonderpädagogik zu gewinnen sowie 2) die Bewertung von möglichen Szenarien einer Einführung unter Berücksichtigung benötigter Ressourcen und dem erwarteten Studierendenaufkommen. 

Über die wissenschaftliche Begleitung

Die Befragung von Studierenden sowie von Referendarinnen und Referendaren bildet den Kern unserer empirischen Analyse. Sie konzentriert sich auf die drei großen Hochschulstandorte mit Lehrerbildung in Sachsen bzw. auf die Standorte der sächsischen Landesämter für Schule und Bildung. Für die Präzisierung benötigter personeller und finanzieller Ressourcen zur Umsetzung von Szenarien wurden die vorliegenden Aufwandsschätzungen der TU Chemnitz mit Expertinnen-Interviews sowie in einem Workshop detailliert betrachtet und unter Einbezug zusätzlicher qualitativer Hintergrundinformationen zum potenziellen Aufwand vertieft analysiert.

Erkenntnisse

Auf Basis dieser Ergebnisse wurden Erkenntnisse zum erwarteten Studierendenaufkommen gewonnen – wobei unter besonderer Berücksichtigung verschiedener Fächer(-kombinationen) in den verschiedenen Lehramtsstudiengängen bestimmte Umsetzungsszenarien unterschieden wurden. 

Die Evaluation ist abgeschlossen. Über die Publikation der Ergebnisse befindet der Auftraggeber. An dieser Stelle kann somit nur berichtet werden, was durch die Freie Presse / Chemnitzer Zeitung ohnehin schon veröffentlicht wurde. Unsere Studie kommt zu dem Schluss, dass es für einen Studiengang Primar Plus jedes Jahr ein Potenzial zwischen 86 und 456 Studienanfängern gibt, je nachdem, ob man unsere Befragungsergebnisse konservativ oder optimistisch hochrechnet. Dieses allgemeine Interesse reduziert sich zwar bei der Konkretisierung der Fächerkombinationen. Für die Fächer Deutsch und Mathematik würden sich indes mit hoher Wahrscheinlichkeit hinreichend viele Personen entscheiden. Wir gehen zudem von Synergien aus, wenn in Chemnitz neben der Primarstufe Plus gleichzeitig das Oberschullehramt angeboten würde. Dessen Einführung könnte jedoch auf Kosten der Nachfrage an den Standorten Leipzig und Dresden gehen.